Wenn die Schützenbataillone im Sommer durch die geschmückten Straßen ziehen, hat der unbeteiligte Beobachter den Eindruck, dass es sich um eine reine Männerveranstaltung handelt. Der Cappeler Schützenverein ist sich aber sehr bewusst, dass das Schützenwesen nur unter Beteiligung der Frauen sein wahres Leben entfaltet und erfolgreich sein kann. Zum zweiten Mal hat der Verein deshalb nun seine noch lebenden Königinnen eingeladen, einen einzigartigen Tag miteinander zu verbringen und sich von den Mitgliedern des Vorstandes und dem amtierenden König Michael Pinkerneil bedienen zu lassen. 35 Königinnen nahmen an diesem „Königinnentag“, der ganz im Zeichen des Dankes des Vereins stand, teil. Anneliese Brockschnieder war die älteste von ihnen, sie war im Schützenjahr 1966/67 Königin des Cappeler Schützenvereins.
Im Oldtimer-Bus ging es zum Gasthof Nordhaus-Lemkerberg, wo die Damen ein ausgiebiger Brunch vor allem aber in präparierter Vogel erwartete, an dem die Königinnen es ihren Männern gleichtun sollten. Mit großer Begeisterung wurde das Vogelschießen von der amtierenden Königin Claudia Duda eröffnet und rasch konzentrierten sich die Damen auf die Insignien. Monika Damerow (1999/2000) schoss zielsicher den Apfel herunter, Martina Müller (2000/01) das Zepter und Ulla Hollenhorst (2005/06) die Krone.
Über die Schusszahl, die der arme Vogel insgesamt auszuhalten hatte, schweigt des Chronisten Höflichkeit, nur so viel sei gesagt: Es war ein langsames Sterben bis Claudia Kister (2003/04) sich die Würde der „Königin der Königinnen“ sichern konnte. Alle Teilnehmerin zogen aber das gleiche Fazit des zweiten Königinnentages: Alle fünf Jahre ist zu wenig, so könnte sich der Verein jedes Jahr bedanken. Ein Resümee, bei dem Oberst Bernd Helfmeier sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte und darauf hinwies, dass jetzt erstmal wieder die Könige an der Reihe seien.