In den 184 Jahren seines Bestehens hat der Cappeler Schützenverein zahlreiche Veränderungen erfahren müssen, die häufig äußeren Umständen geschuldet waren. So auch jetzt in der Pandemiesituation: Die traditionelle Frühjahrsversammlung fand nicht wie gewohnt im Schützenhaus statt, sondern die Cappeler Schützen hatten sich online zur Versammlung getroffen. Knapp 100 Schützen waren der Einladung des Vorstandes zur „Informationsveranstaltung“ gefolgt, ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Bedarf an Information, aber auch der Wunsch nach Austausch mit den Schützenbrüdern ungebrochen ist.
Oberst Bernd Hollenhorst informierte umfänglich über die Aktivitäten des Vereins seit dem Beginn der Coronabeschränkungen. Die letzte Zusammenkunft sei die Karnevalsveranstaltung 2020 gewesen. Die Frühjahrsversammlung sei dann schon ausgefallen, die dort notwendig gewesenen Wahlen werden bei der nächsten möglichen Versammlung nachgeholt. Die Amtszeiten von Vorstandmitgliedern und Fahnenoffizieren verlängern sich entsprechend. Erfreulich sei die Resonanz auf den Gottesdienst am Schützenfestwochenende und die Nachfrage nach der Rinderwurst am Montagmorgen gewesen. Hollenhorst bedankte sich bei den Jungschützen für die angebotene Hilfeleistung an ältere Mitbürger in Cappel, eine beispielhafte Aktion, die echten Schützengeist gezeigt habe. Der Cappeler Schützenverein habe sich sehr darum bemüht, den Kontakt zu den Schützenbrüdern zu halten. Das sei etwa durch das Erscheinen der Mitgliederzeitschrift „KKC“ geschehen, die die jeweils aktuellen Informationen transportiert habe. Flagge habe man auch jeweils zu Ostern durch die Teilnahme an der Aktion „Schützen zeigen Flagge“ geschehen. Darüber hinaus habe es aber auch weitere vereinsinterne Aktionen, so etwa Veränderungen am Schützenhaus, gegeben. Erforderliche Brandschutzarbeiten, Malerarbeiten, die Renovierung der Herrentoilette und der Austausch der Tischplatten seien vorgenommen worden.
Auch für das Jahr 2021 kündigte Oberst Hollenhorst weitere Arbeitseinsätze am Schützenhaus an. Auf dem Programm stünde die Pflastererweiterung vor dem Schützenhau, die Neuverlegung des Regenwasserabflusses und die Anbringung von Scheuerleisten im Veranstaltungsraum an. Ob diese weiteren Maßnahmen zugleich eine Vorbereitung auf ein Schützenfest seien, sei ungewiss. Angesichts der nach wie vor schwierigen Pandemielage, warte man noch mit einer Entscheidung, ein „Rumpf-Schützenfest“ wolle aber niemand feiern, auch dem Königspaar, Frank und Verena Berkenhaus, dem der Oberst für sein Engagement ausdrücklich dankte, wolle man das nicht zumuten. Mit drei Jubelköniginnen sei der Verein in das Schützenjahr gegangen. Die Jubelmajestäten, das 25-jährige Jubelpaar Alois und Ingeborg Haggeney, das 40-jährige Jubelpaar Werner und Hilde Bursian, und das 50-jährige Jubelpaar Norbert und Ute Müller, insbesondere natürlich die lebenden Königinnen, werde man in der Sommer-KKC entsprechend würdigen.
Es schlossen sich die Finanzübersicht durch Rendant Major Ulrich Loddenkemper und der Bericht der Schießsportabteilung an. Loddenkemper konnte positiv berichten, dass es keine Austritte aus dem verein aufgrund der Coronasituation gebe. Bemerkbar machten sich in der Mitgliederentwicklung allerdings die fehlenden Aufnahmen während der Schützenfeste, die die natürlichen Abgänge stets ausgeglichen hätten. Insofern ist der Mitgliederbestand bei aktuell 782 Mitgliedern leicht rückläufig.
Mit vorsichtigem Optimismus geht der Cappeler Schützenverein in das Schützenjahr. „Wenn eines sicher ist“, so Oberst Bernd Hollenhorst am Ende der Versammlung, „dann dass, dass ich nicht als einziger Oberst ohne Schützenfest in die Vereinsgeschichte eingehen werde.“ Der vor zwei Jahren in das Amt gewählte Oberst wird vermutlich 2022 sein erstes Schützenfest feiern können.
Hier geht es zur Präsentation, die während der Digitalen Mitgliederversammlung gezeigt wurde: Digitale Mitgliederinformation